Veranstaltung: März 2024

Di
26.3.24
19.30 Uhr

manchmal Unsinn manchmal Zufall manchmal ein Augenblick
Lettische Poesie

Event-Picture: manchmal Unsinn manchmal Zufall manchmal ein Augenblick <br> Lettische Poesie (c) Dirk Skiba, Raivis Nikolajevs, Dirk Skiba
(c) Dirk Skiba, Raivis Nikolajevs, Dirk Skiba

Lesung & Gespräch

Lettland liegt im Herzen des Baltikums, im Kreuzungspunkt zwischen Nord-, Mittel- und Osteuropa. Es besitzt eine wechselvolle Geschichte mit einem unablässigen Bemühen um politische Unabhängigkeit und eine reiche Literatur. Insbesondere der Lyrik kommt eine wichtige Bedeutung zu: angefangen bei dem Nationalepos Lāčplēsis (Bärenreißer), der lebendigen Volksliedtradition über die Dichtung der Moderne mit symbolistischen und expressionistischen Einflüssen bis hin zu der politischen Dichtung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Zeiten der sowjetischen Besetzung.


An diesem Abend werden vier Vertreter:innen der lettischen Gegenwartslyrik vorgestellt: Inga Pizāne (geboren 1986 in Krāslava) erhielt für ihren zweiten Band Eine Wand zum Wärmen (2019) einen der renommiertesten Literaturpreise des Landes, der nach dem großen lettischen Dichter Ojārs Vācietis benannt ist. Ihr jüngster Band trägt den Titel Die gleiche Verzweiflung, nur mit Blumen (2022). Pizānes Gedichte führen in erdichtete Städte und gefaltete Tage, in denen sich überall Türen für ein zufälliges Stelldichein öffnen. Es sind Texte über Heimkehr, Google Maps und die Taufe von Straßenkatzen.
Ligija Purinašas (geboren 1991 in Rēzekne) Gedichtband Frau stand 2019 auf der Shortlist für den jährlich vergebenen Preis für das beste Debüt. Er ist auf Lettgallisch geschrieben, einer Varietät der Amtsprache Lettisch. Der Umgang mit Minderheitssprachen wird selbst immer wieder zum Gegenstand ihrer Texte. Ihr gefeierter zweiter Band Grenzland erschien im vergangenen Jahr.

Māris Salējs (geboren 1971 in Riga) ist Dichter, Übersetzer und Kritiker. Fünf Bände liegen von ihm vor, sein Durchbruch war 2001 die Veröffentlichung des zweiten Buchs: Meine Politik. Für Wie vor dem Sturm (2016) erhielt er den Ojārs Vācietis-Preis. Seine Gedichte folgen einer ruhigen Absicht, die sich „in etwas kolossal Verzweigtes“ verwandelt.

Toms Treibergs (geboren 1985 in Riga) ist Radiojournalist, Philologe und Herausgeber der Zeitschrift No More Amber. Seine ersten Gedichtbände (Hindernisse des Lichts und Fieber) waren 2012 bzw. 2015 für den Lettischen Literaturpreis nominiert. Sein jüngster Band trägt den Titel Dickicht
(2019). Es sind Gedichte über verspätete Antworten, Gedichte, in denen sich das Licht davonstiehlt wie ein Überbringer schlechter Nachrichten. Die Veranstaltung wird lettisch-deutsch gedolmetscht.
Eine gemeinsame Veranstaltung von Latvian Literature und Haus für Poesie

In Lesung und Gespräch:
Inga Pizāne | Ligija Purinaša | Māris Salējs | Toms Treibergs
Moderation: Adrian Kasnitz

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Ort:
Haus für Poesie
Kulturbrauerei

Knaackstr. 97, 10435 Berlin


Eintritt:
6/4 €


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